Unser Hundeführer besteht internationalen IRO Einsatztest

Mai 2022

 

Jährlich bietet die Internationale Rettungshunde Organisation (IRO) einen Einsatztest für Flächenhunde an. Diese weltweit höchste Einsatzprüfung fand in diesem Jahr in Kranjska Gora (Slowenien) statt. Der Eugendorfer Matthias Leinich war mit seiner Hündin dabei - und hat bestanden.

 

Der Mission Readiness Test (MRT) der Internationalen Rettungshunde Organisation ist der weltweit höchste Standard, den Rettungshunde absolvieren können. In der Flächensuche gibt es hierfür drei Sucharbeiten durchzuführen, zusätzlich ist eine Prüfung zum Thema „Erste Hilfe am Hund“ abzulegen. Unser Hundeführer Matthias Leinich stellte sich mit seiner Labrador Hündin „Easy“ diesem Einsatztest. Beide konnten dabei zeigen, dass das Ausbildungsniveau der Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg auch im internationalen Vergleich extrem hoch ist.

Sucharbeiten, die an die Substanz gehen

Insgesamt mussten zwei Areale mit einer Größe von 60.000m2 sowie ein drei Kilometer langer Weg abgesucht werden. Für jede dieser Aufgaben standen den Teams 60 Minuten zur Verfügung. Die besondere Herausforderung war, dass es nicht bekannt ist, nach wie vielen Personen gesucht wird. „Es ist psychisch belastend, wenn du bis zum letzten Moment nicht weißt, ob du bestanden hast oder nicht, denn du weißt nie, ob du alle versteckten Personen gefunden hast oder nicht. Irgendwann muss man als Hundeführer beschließen, dass man das Gelände bestmöglich abgesucht hat und hoffen, dass alle Personen gefunden wurden,“ resümiert Matthias Leinich. Eine weitere Herausforderung – gleich wie im realen Einsatzgeschehen – ist die zeitliche Komponente. Die Prüfung zieht sich insgesamt über 2,5 Tage, wobei man immer erst etwa eine Stunde vor seinem Suchbeginn Informationen erhält, dass man zur Suche muss und wo selbige stattfindet. Das bedeutet, dass man in diesen 2,5 Tagen beinah 24 Stunden einsatzbereit sein muss. „Die Wegsuche wird immer in der Nacht durchgeführt. Ich hatte dabei Glück, dass ich um Mitternacht dran war. Andere wurden um 2 in der Früh aus dem Bett geläutet“, sagt der Hundeführer. Gearbeitet wird bei so einem Test ausschließlich mittels GPS, was eine zusätzliche Schwierigkeit darstellt. „Speziell im Ausland, wo man sich nicht so gut auskennt, ist es schon heftig, wenn dir nur Koordinaten gegeben werden und du dann erst dein Suchgebiet finden musst. Daran sind bereits einige Teams gescheitert“, weiß Leinich.

Arbeiten beim Tierarzt

Auch der Prüfungsteil „Erste Hilfe am Hund“ hatte es in sich. „Insgesamt musste ich vier Verletzungsmuster versorgen“, erzählt der Salzburger Hundeführer. Eine Pfotenverletzung, eine Ohrenverletzung, einen Hitzeschock und ein gebrochenes Bein mussten fachmännisch – unter Aufsicht einer Veterinärin – versorgt werden. All diese Aufgaben löste Matthias Leinich gemeinsam mit seiner vierbeinigen Partnerin mehr als souverän. Übrigens als erster Salzburger Rettungshundeführer. Damit ist es nun auch international belegt, dass in Not geratenen Menschen im Bundesland Salzburg durch professionell arbeitende Rettungshunde-Teams geholfen wird.